Die Grenzsteine im Fürstentum Eichstätt

Im November 1817 wurde das Fürstentum Eichstätt mit den zwei Amtsgerichten Eichstätt und Kipfenberg etabliert. Ein Jahr später begann man mit der Aufstellung von Grenzsteinen. In jedem dieser Steine wurde, verteilt auf die einzelnen Seiten, das bayerischen Rautenwappen in ovaler Form, die Buchstaben „F E“, für Fürstentum Eichstätt sowie eine fortlaufende Nummer eingemeißelt. Die Steine hatten folgende Maße: 25 cm x 18 cm und 85 cm hoch.

An der Westgrenze zu Pappenheim benutzte man auf den Steinen statt des bayerischen Wappens ein „P“ für das gräfliche Mediatgericht Pappenheim, wobei es auch einen Dreikantstein mit „FE“, „P“ und bayerischem Wappen gibt.

Bei der Aufstellung der Steine versuchte man bestehende Steine wieder zu verwenden. So wurde fast die Hälfte der alten Steine aus fürstbischöflicher Zeit umgemeißelt. Besonders im Südwesten, der ehemaligen Grenze zu Pfalz-Neuburg, hatte man oft die Buchstaben PN für Pfalz-Neuburg durch FE ersetzt.

Insgesamt wurden 236 Steine an der Grenze des neuen Fürstentums aufgestellt. Begonnen wurde mit dem Grenzstein Nr. 1 an der Westgrenze des Fürstentums nahe dem Ort Gammersfeld. Auf den wichtigsten Strassen, den Chausseen, wurden große Grenzpyramiden gesetzt:


1. Stein Nr. 47
steht unterhalb der Straße nach Weißenburg (heute B13) auf der rechten Seite bei dem Siebenkreuzhof vor dem Ort Rothenstein.

        
2. Stein Nr. 99
steht an der alten Straße von Beilngries nach Hirschberg unterhalb des Schlosses Hirschberg auf der rechten Seite.


3. Stein Nr. 184
steht neben der Straße nach Ingolstadt (heute B13) vor dem Ort Eitensheim auf der rechten Seite zusammen mit drei großen Holzkreuzen.


4. Stein Nr. 220
steht an der Straße nach Neuburg a.d. Donau, etwa 3 km nach dem Ort Nassenfels auf der linken Seite


Stein Nr. 56
ist stellvertretend für die einfachen Grenzsteine zwischen den Orten Wachenzell und Erkertshofen auf der rechten Seite der Straße.


Stein Nr. 38
ist ein Dreikantstein und steht nördlich der Ortschaft Hochholz auf der Straße nach Bieswang am angrenzenden Waldrand mit dem zusätzlichen Wappen „P“ für das Mediatgericht Pappenheim.

Heute sind einige Grenzsteine verschwunden, die Grenzpyramiden sind jedoch alle noch vorhanden, aber teilweise sehr verwittert.

 Josef Schönwetter