Tag der Ortsfreundschaft 2020 in Denkendorf

Nach der Begrüßung durch Claudia Forster (1. Bürgermeisterin von Denkendorf), und Grußworten von Nicolaus von Leuchtenberg, Konrad Schießl (stv. Vorsitzender des Freundeskreis Leuchtenberg e.V.) und Maximilian Graf von der Schulenburg als Hausherr fuhren die Teilnehmer von Schönbrunn nach Zandt. Dort wurde als Höhepunkt die neue "Leuchtenbergstraße" durch Pfarrer Weber eingeweiht.

Nach dem Mittagessen standen coronabedingt vier Stationen mit Vorträgen auf dem Programm:

1. Besichtigung von Schloss Schönbrunn mit Maximilian Graf von der Schulenburg,
2. Vorstellung Buchprojekt "Napoleons Erben in Bayern - die Herzöge von Leuchtenberg" mit Dr. Bernhard Graf,
3. Vortrag "Aus Frankreich und Italien nach Prunn und Zandt" mit Konrad Schießl,
4. Vortrag "Herstellung von Glas und Steinzeug in Prunn" mit Waltraud Hofer.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch der Zandter Blasmusik unter der Leitung von Franz Zäch.

Zum Abschluß lud Johannes Danner, 3. Bürgermeister von Traunreut, zum nächstjährigen Treffen nach Stein an der Traun ein.

Bericht in TV-Ingolstadt

Bericht im Eichstätter Kurier

Bericht in Neuer Tag Weiden

 

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Ausführlicher Bericht zum Jahrestreffen


Begrüßung durch Erste Bürgermeisterin Claudia Forster

Erste Bürgermeisterin Claudia Forster bedankte sich bei allen, die eine  mehr oder weniger lange Anreise auf sich genommen haben, um heute in Zandt und Schönbrunn das 2. Jahrestreffen der Ortsfreundschaften Leuchtenberg zu begehen.

Vor Beginn der Veranstaltung gab Frau Forster zu verstehen, dass diese Corona-Zeit für alle Veranstalter eine besondere Herausforderung ist. Deshalb musste sie  vor der Begrüßung auf die bestehenden Schutz- und Hygieneregeln hinweisen.

Frau Forster betonte, dass es ein Herzenswunsch von Nicolaus Herzog von Leuchtenberg sei, der breiten Bevölkerung die Geschichte seiner Vorfahren wieder näher zu bringen. Für das Projekt „Ortsfreundschaft Leuchtenberg“  konnten neun Orte gewonnen werden. Grundlage ist die gemeinsame Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg als ursprüngliche Namens- und Wappengeber, sowie die bayerischen und russischen Herzöge von Leuchtenberg. Angestrebt wird die Stärkung des Bewusstseins für gemeinsame Wurzeln und damit verbunden die Förderung der kulturellen und touristischen Beziehungen zwischen den beteiligten Orten.

Am 28. April 2018 fand im Bürgersaal des Schlosses Pfreimd die Gründungsveranstaltung statt.

Unsere Verbindung zum Hause und zum Namen Leuchtenberg

Eugene de Beauharnais, Stief- und Adoptivsohn von Napoleon sowie Schwiegersohn des bayrischen Königs Max I. Joseph, hat am 16.8.1817 die beiden altbayerischen Hofmarken Zandt und Schönbrunn käuflich erworben:

das ist unsere Verbindung zum Hause und zum Namen Leuchtenberg.

Straßeneinweihung Zandt

Erste Bürgermeisterin Claudia Forster begrüßte an der neuen Leuchtenbergstraße herzlich alle Zandter, besonders die Anlieger der neuen Straße und alle angereisten auswärtigen Teilnehmer, dazu auch die Zandter Blasmusik.

Im Jahre  1817, also vor über 200 Jahren hat Prinz Eugen de Beauharnais, der erste Herzog von Leuchtenberg, die beiden Hofmarken Zandt und Schönbrunn käuflich erworben. Dies ist ein guter Grund, um in Zandt, die Einweihung einer nach dem Herzog benannten Straße zu feiern. Eine besondere Freude ist es, dass Nicolaus Herzog von Leuchtenberg, ein Nachkomme von Herzog Eugen, an der feierlichen Eröffnung teilnehmen kann.

Claudia Forster dankte Herrn Pfarrer Weber für die Bereitschaft, die Straße einzuweihen. Herr Pfarrer Weber wies in einer kurzen Betrachtung auf die verbindenden Elemente einer Straße hin.

Der Name der neuen Straße geht auf die Herzöge von Leuchtenberg zurück. Die beiden altbayerischen Hofmarken Zandt und Schönbrunn waren von 1817 – 1855 in Besitz der Herzöge von Leuchtenberg: 1817 – 1824 Eugene de Beauharnais, 1824 – 1835 August von Leuchtenberg, 1835 – 1852 Maximilian von Leuchtenberg: 1855 verkaufte die Witwe Marija Nikolajewna Romanowa die Hofmarken an das Königreich Bayern –so ist es auch auf der Zusatztafel des neuen Straßenschildes zu lesen.

Die Zandter Blasmusik unter der Leitung von Franz Zäch umrahmte die kleine Feier mit einem Choral und dem Kirchenlied „Lobe den Herren“. Zum ersten Male war in Zandt und in einer offiziellen Leuchtenberg-Veranstaltung der Leuchtenbergmarsch zu hören.

 

Goldenes Buch

Bürgermeisterin Claudia Forster lud Herzog Nicolaus und die Vertreterinnen und  Vertreter aller neun Leuchtenbergorte sowie den Hausherrn Graf von  der Schulenburg und den Vereinsvorsitzenden Josef Schönwetter ein, sich in das Goldene Buch der Gemeinde Denkendorf einzutragen.

Ausgestellt war auch die Gründungsurkunde der Ortsfreundschaft Leuchtenberg.


Leuchtenbergzimmer

Maximilian Graf von der Schulenburg, der Hausherr,  führte die Teilnehmer durch das Schloss, dessen beide oberen Stockwerke von der Familie bewohnt werden. Die Führung begann in der Schlosskapelle, die 1950 katholisch geweiht wurde und in der Graf Maximilian der erste Täufling war. Im ersten Stockwerk betrat man das Leuchtenbergzimmer, das die Teilnehmer begeisterte. Das Zimmer ist ausgestattet mit wunderschönen Stühlen, die aus der herzoglich leuchtenbergischen Zeit vor rund 200 Jahren stammen. Die Stühle wurden restauriert, dabei wurde darauf geachtet, den ursprünglichen Charakter des Zimmers zu bewahren. Zu den Ausrüstungsgegenständen des Zimmers  wusste der Hausherr manche interessante Begebenheit zu erzählen. Graf Maximilian ging auch auf frühere  Schlosseigentümer ein. Beeindruckend schilderte er geschichtliche Ereignisse, die schließlich Schloss Schönbrunn zum Sitz der gräflichen Familie werden ließen.

 

Wasserturm und Rosengarten

Das Schlossgut Schönbrunn hat als weitere Besonderheit einen spätbarocken Wasserturm zu bieten. Ochsen, denen die Augen verbunden wurden, traten auf der schräg ausgerichteten hölzernen Tretscheibe auf der Stelle und versorgten mittels dieser Pumpenanlage Schlossbewohner, Ökonomie und Schlossbrauerei mit den benötigten Wassermengen.

Der Hausherr zeigte mit Stolz den Rosengarten, den Gräfin Helene konzipiert hat. Der Garten fügt sich harmonisch  ein zwischen Wasserschloss und Wasserturm.


Kaufvertrag, Konrad Schießl

Im Zuge des Zusammenbruchs der Herrschaft von Napoleon im April 1814  verlor Prinz Eugen auch seinen Titel eines Vizekönigs von Italien und alle seine anderen Titel, die ihm Napoleon übertragen hatte.  Er kam mit seiner Frau Auguste Amalia und den fünf Kindern im Mai 1814 in München an.

Am 16.8.1817 erwarb Eugen die beiden altbayrischen Hofmarken Zandt und Schönbrunn, zusammen zählten die beiden Hofmarken 81 Familien. Maßgebliche Gründe hierfür waren wohl die vorhandene Residenz in Eichstätt und sicher  die umfangreichen Waldungen im Altmühltal sowie auf dem Jura, wo er zusammen mit seinen adeligen Gästen seiner Jagdleidenschaft nachgehen  konnte.

In einem Schreiben der königl. bairisch. herzogl. leuchtenbergischen Polizei-Kanzlei Eichstätt vom 24. August 1818 sind 42 Gemeinden aus dem Herrschaftsgericht Kipfenberg samt der Anzahl der ansässigen Familien aufgelistet, die diesem Teil des Fürstentums angegliedert waren. Aus dem jetzigen Gemeindebereich Denkendorf waren dies: Altenberg mit 12 Familien, Denkendorf mit 74 Familien und Gelbelsee mit 54 Familien.

Man kann heute noch die damaligen politischen Grenzen verfolgen. Im Westen der beiden Orte Zandt und Schönbrunn stehen etwa 20 historische Grenzsteine, die auf der Denkendorf zugewandten Seite – westlich – den Bischofsstab zeigen, auf der östlichen, also der Bayerischen Seite ist entweder das bayerische Rautenwappen oder als Attribut des Kurfürsten ein Reichsapfel eingemeißelt.

Links: Auszug aus dem Kaufvertrag vom 16.8.1817, rechts: Siegel und eigenhändige Unterschrift  von Prinz Eugen 

 

Industrie in Schönbrunn, Frau Waltraud Hofer

Wir können nicht mit großen Kunst- oder exotischen  Naturalienkabinetten aufwarten.

Wir können aber dafür auf industrielle Besonderheiten verweisen, die man in unserer Gegend nicht unbedingt vermutet:

Im Archiv des gräflichen Hauses von der Schulenburg finden sich herausragende Relikte der Steinzeug- und der Glasherstellung. So gab es ausgedehnte Lagerstätte von feinkörnigem, reinweißem Quarzsand, der sich bestens als Grundstoff für Glas eignete. Pottasche wurde im nahen Köschinger Waldhaus gesotten. Kalk, als Stabilisator beigemengt, sichert die gewünschte Härte, den Glanz und die Haltbarkeit der Produkte und ist im Jura unbegrenzt verfügbar. Nicht weit vom Schloss stand die Glashütte. Schwer zu beantworten ist die Frage, was denn alles hergestellt wurde. Die Produktion jeder Art von Flaschen kann als gesichert angenommen werden. Es gab Funde von einigen Ausschussobjekte von Schussern, Tintenfässchen, Salbentöpfchen und anderem mehr – s. Foto -.

Bei der Herstellung von Steinzeug stand man allein auf weiter Flur. Es gab in ganz Altbayern nur noch zwei weitere einschlägige Betriebe. Es gab in nächster Nähe geeignete Tone als Rohstoff. Und es gab einen riesigen Bedarf an Steinzeuggefäßen. Die Gutsherrschaft warb erfahrene Handwerker aus der Kölner Gegend an und zog eine Fertigung auf.

Der größte Anteil am Scherbenmaterial entfiel auf Flaschen, die gemeinhin als Mineralwasser-flaschen bezeichnet werden. Das häufigste Kennungsmal im Fundgut an Tonflaschen ist mit nahezu fünfzig Exemplaren diese Marke mit einem eingepressten E. Sie besteht aus zwei stehenden, konzentrischen Ellipsen mit Abmessungen von 25 auf 20 mm und 36 auf 31 mm. Im Zentrum begegnet uns wieder der Buchstabe E, hier mit einem Punkt, in einer Höhe von 19 mm. Zwischen den Ellipsenlinien steht links Schön und rechts Brunn. Die Initiale E  steht zweifelsfrei für den Herzog von Leuchtenberg, Eugène de Beauharnais, ab 1817 Besitzer der Hofmark Schönbrunn.

Tonflaschen aus Schönbrunn:                                               Glasflaschen, wie sie in Schönbrunn produziert wurden

Spätestens 1825 dürfte die Steinzeugherstellung in Schönbrunn aufgegeben worden sein. In der Pfarrmatrikel werden die Produzenten 1824 letztmals genannt.

Mit der Glasherstellung und Steinzeugproduktion hebt sich Schönbrunn deutlich von vergleichbaren Adelssitzen ab. Die nachhaltige Sammlung und sorgfältige Dokumentation Schönbrunner Glases und Steinzeugs steht mit der kleinen Präsentation im Dorfhaus Schönbrunn.

 

Zum Brauereigebäude und Brauereibetrieb, Konrad Schießl

Eine erste Brauerei gab es hier am Ort wohl bereits um 1618. Im 30-jährigen Krieg wurden Zandt und Schönbrunn verwüstet, es gab kaum Überlebende. Dennoch gab es einen Wiederaufbau. Ein Kupferstich mit der Ansicht von Prunn von Michael Wenig aus dem Jahre 1701 deutet darauf hin. Ein Neubau der Brauerei stand um 1839 an. Kein Geringerer als Leo von Klenze schuf als Baumeister dieses architektonische Kleinod. Man sollte bedenken, dass Leo von Klenze etwa zeitgleich mit dem Bau des neuen Brauereigebäudes hier in Prunn auch mit dem Bau der Eremitage in  St. Petersburg beauftragt war. Dort lebte Maximilian Romanow Herzog von Leuchtenberg, er war der dritte Herzog von Leuchtenberg. Der dreigeschossige Zweiflügelbau – lt. Inschrift im Jahre 1839 errichtet – zeigt gut gegliederte Fassaden. An der Nord- und Ostseite ist der klassizistische Achsenrhythmus nahezu völlig intakt- spätere Eingriffe fallen nicht ins Gewicht. Die symmetrische Nordachse mit sieben Fensterachsen und die Ostfront mit sechs Fensterachsen können als die zwei Hauptfassaden betrachtet werden. An der Süd- und Westseite sieht das etwas anders aus.

Hier ist der Achsenrhythmus durch bauliche Eingriffe nach dem Zweiten Weltkrieg erheblich gestört worden.

Die Brauerei stellte Sommer-, Winter- und Weißbier her. Es existieren verschiedene Budget- und Etataufstellungen der Gutsadministration Schönbrunn, die Auskunft geben zu Menge und Preis der Brauereierzeugnisse. Die Brauerei hatte zwischen Ingolstadt und Beilngries in dieser Zeit 21  Bier-Abnahmestellen auf den Lieferlisten,  hinzu kamen als Abnehmer die Herren Pfarrer der umliegenden Pfarreien.


Abschnitt „Jagd“, Konrad Schießl

Herzog Eugen konnte selbstverständlich in den gekauften Waldungen, die zu Zandt und Schönbrunn gehörten, jagen. Der Herzog konnte aber auch im gesamten Köschinger Forst jagen. Er jagte auch in der Sandersdorfer und Offendorfer Hofmarkjagd (15 km östlich), dazu hatte er die Jagd um Ingolstadt gepachtet. Er hatte die Gnadenjagd im Köschinger Forst, was  bedeutet, dass er vom König auf Lebenszeit das Recht der Jagdausübung im königlichen Wald, dem Köschinger Forst, zugesprochen bekommen hatte. Auf jeden Fall hielt sich Eugen alljährlich in Schönbrunn zum Jagen auf. Im dem umfangreichen Buch „Eugen Beauharnais“ von Adalbert Prinz von Bayern ist beschrieben, dass der Herzog in Schönbrunn alljährlich Saujagden abhielt. So fährt der Herzog im Dezember 1823 wieder zur alljährlichen Wildschweinjagd nach Prunn. Er ist bereits von seiner Krankheit gezeichnet. Begleitet wird er von Graf Anton Rechberg (Rechberg war der Erzieher von Prinz Karl, dem Bruder des späteren Königs Ludwig I.), Graf Ludwig Arco, Graf von Pappenheim, Tascher (wohl aus der Familie der Mutter Josephine), Fürst Woronzoff (Eugen und Fürst Woronzoff kannten sich wohl i. Z. mit Schlachten aus den napoleonischen Kriegen  um 1812) und Taylor (englischer Gesandter).

Eugen hat auf diese Weise  seine Bekanntschaften und internationalen Verbindungen gepflegt.

Von diesen Tagen an verschlechtert sich sein Gesundheitszustand. Den Krankheitsverlauf beschreibt seine Frau Auguste Amalie in ihrem Tagebuch. Am 21. Februar 1824 stirbt Eugen Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt in München.

Wie endet die Geschichte der Leuchtenberg bei uns?

Die Geschichtsschreiber sagen folgendes: Die Witwe von Herzog Maximilian, Maria Nikolajewna, hatte kein Interesse mehr an den Besitzungen in Bayern. Letztendlich gingen mit Kaufvertrag vom 21. April 1855 alle herzoglich leuchtenbergischen Güter an das Königreich Bayern über.

 

 

Napoleons Erben in Bayern. Die Herzöge von Leuchtenberg, Dr. Bernhard Graf

Dr. Bernhard Graf stellte sein geplantes Buchprojekt „Napoleons Erben in Bayern. Die Herzöge von Leuchtenberg“ vor. Das Projekt beschreibt die unterschiedlichen Viten des italienischen Vizekönigpaars Eugene de Beauharnais und der Wittelsbacherin Auguste Amalie und ihrer Nachfahren. Eine Vielzahl von bislang unbekannten und unveröffentlichten Bildmotiven aus Privatbesitz beschreibt in einer abwechslungsreichen Zusammenschau eine heute vergessene Adelsfamilie von europäischer Bedeutung.

 

Musikalischer Rahmen, Text Franz Zäch, bearbeitet von Konrad Schießl

Die „Zandter Blasmusik“  und die Musikgruppe „Kleine Harmonie“ unter der Leitung von Franz Zäch haben den Leuchtenbergtag in Zandt und Schönbrunn mit den vom Dirigenten mit Bedacht ausgewählten Musikstücken um einen starken musikalischen Bestandteil bereichert. Alle Musikstücke haben einen Bezug zum Namen  Leuchtenberg – sowohl zu Personen wie zu Orten - im engeren und weiteren Sinne. Die  Musiker bereiteten mit ihrem Können allen Teilnehmern ein besonderes Hörvergnügen und haben auf diese Weise  so einen besonders wertvollen Akzent mit einem hohen fachlichen und gesellschaftlichen Anspruch in die Veranstaltung eingebracht.

Die „Zandter Blasmusik“

Die „Zandter Blasmusik“ ist nach unserem Zandt, heute ein Ortsteil von Denken­dorf, benannt. Die Blaskapelle hat sich der original bayerischen Blasmusik verschworen und wurde durch zahlreiche Auftritte in Ingolstadt und den an­liegenden Landkreisen sowie im Bayerischen Rund­funk und Bayerischen Fernsehen weit über die Grenzen des kleinen Ortes bekannt.

Musikgruppe „Kleine Harmonie“               

Unter Harmonie-Musik versteht man Ensembles aus Holz- und Blechbläsern, eine Tradition, die ungefähr um 1770 entstand und besonders für Freiluft-Konzerte oder Tafel-Musiken eingesetzt wurde. Die ursprüngliche Besetzung war: 2 Oboen, 2 Naturhörner und 2 Fagotte. Nach und nach kamen hinzu Flöten, Klarinetten, Naturtrompeten, im Bass Kontrafagott, Posaune oder Serpent, und ab ca. 1800 noch die sog. „ türkische Musik“, die besteht aus einer kleinen und einer großen Trommel, ein Paar Tschinellen und evtl. eine Triangel, also das Schlagwerk; die Pauke allerdings war schon vorher im Gebrauch. Die Gruppe „Kleine Harmonie“ verdient diesen Namen in zweifacher Hinsicht. Einmal, weil sie so friedlich und „harmonisch“ miteinander umgeht und zum zweiten, weil sie wirklich echte Harmonie-Musik aus dieser Epoche und auch in der dazugehörigen typischen Besetzung spielt. Darüber hinaus spielt die „Kleine Harmonie“ auf originalen Instrumenten aus der Zeit zwischen ca. 1810 und 1840 bzw. originalgetreuen Nachbauten.


Stabübergabe an Traunreut

Das nächste Jahrestreffen der Ortsfreundschaften Leuchtenberg wird 2021 in Traunreut stattfinden.  Bürgermeisterin Claudia Forster formulierte die Stabübergabe an den Dritten Bürgermeister und Ortsheimatpfleger der Stadt Taunreut Herrn Johannes Danner:

„Auch in Traunreut steht ein Schloss im Mittelpunkt. Die Tochter Amelie von Eugen und Auguste Amalia war von 1829 bis 1831 mit Kaiser Pedro I. de Bragança e Bourbon von Brasilien verheiratet und somit auch die Kaiserin von Brasilien. Sie kaufte 1845 Schloss Stein und 1852 Schloß Seeon“. Schloß Stein hinterließ sie ihrem Neffen Nikolaus, dem ältesten Sohn ihres Bruders Maximilian.


Dank

Der 1. Vorstand des Freundeskreises Leuchtenberg Josef Schönwetter dankte allen Teilnehmern und allen Aktiven für den gelungenen Tag in Zandt und Schönbrunn.

Erste Bürgermeisterin Claudia Forster richtete Schlussworte an die Teilnehmer. Sie sprach ihren Dank aus an die gräfliche Familie von der Schulenburg für die Gastfreundschaft, an alle Akteure, von den Musikern, die mit ihren Melodien einen Zusammenhang zur Familie der Leuchtenberger vermitteln konnten, dem Caterer, bis zu allen Helfern im Hintergrund. 


Quellen:

Budget für 1824/25, 1826/27, 1831/32  sowie Text und Foto Leuchtenbergzimmer und Wasserturm: Archiv der gräfl. Familie von der Schulenburg; Guts-Anschlag April 1817, Kaufvertrag August 1817 -   BayHStA München; Familienarchiv Leuchtenberg 371; Brauereigebäude: Regina von Wernitz-Keibel, Diplomarbeit 1985; Steinzeug- und der Glasherstellung: Richard Kürzinger; Buchprojekt „Napoleons Erben in Bayern. Die Herzöge von Leuchtenberg“: Dr. Bernhard Graf; Text zu Kleine Harmonie: Text Franz Zäch, bearbeitet von Konrad Schießl; Chronik Zandt 2018 – Konrad Schießl;

Text und Bilder: Konrad Schießl